PENDELN – Zeit für dich

Ich pendle durchschnittlich 4 Tage in der Woche, jeden dieser Tage durchschnittlich 4 Stunden und 240 Kilometer. Im Monat sind das 64 und im Jahr 768 Stunden. Ja, das ist echt ’ne Menge.

Wenn ich gefragt werde, wie ich diese Stunden zur Uni und zurück überbrücke, dann muss ich erstmal selbst darüber nachdenken. Was mache ich eigentlich? Die Möglichkeiten in der Bahn sind begrenzt, die Zeit unvergänglich, verdammtes subjektives Zeitgefühl…

Stoff vor- und nachbereiten

Pendelzeit gehört für mich zum Workload der Unitätigkeiten. Warum? Weil ich diesen Weg schlichtweg deshalb auf mich nehme, um ein Seminar oder eine Vorlesung zu besuchen. Somit ist die Uni quasi verantwortlich für diesen Zeitverlust. Um es dann eben doch kein Zeitverlust werden zu lassen, kommt es auch mal vor, dass ich mich aufrappel‘, Ordner und Marker rauskrame und vergangenen Stoff wiederhole, beziehungsweise kommende Vorlesungen vorbereite. Weniger weil ich eine vorbildliche Studentin bin, eher, weil ich diese Tätigkeiten anderenfalls zu Hause erledigen und somit noch mehr Zeit für die Uni verschwenden müsste. Nutzt die Zeit!

Lesen

Ich lese gerne. Und viel. Vorausgesetzt es sind nicht Bibel-lange, altenglische Uni-Texte über längst verstorbene Philosophen, Soziologen und Historiker. Und falls doch, so gehört dies sowieso in die vorher beschriebene Kategorie, zu den Dingen-die ich mehr-oder-weniger-erledige.

Vielleicht mag das merkwürdig klingen, jedoch empfinde ich das Lesen in der Bahn als sehr angenehm. Das leichte Hin-und-her-Schwanken der Bahn und das daraus resultierende leise Dröhnen schaffen eine gemütliche Atmosphäre, sofern dieses nicht begleitet wird von Babyschreien und lauten Telefonaten. In meiner Tasche befindet sich immer ewas zu lesen, Standart yani. Dann tauch ich in die Welt meiner Romane, Dystopien und Thriller ein…

Planen

Was sich ebenso immer in meiner Tasche befindet ist ein Planer. Ich liebe es, Dinge zu planen, zu organisieren, To-Do-Listen zu erstellen, aber vorallem die einzelnen Punkte dann abzuhaken. Das ist ein totales Glücksgefühl für mich. Ich fühle mich sicherer, wenn ich in eine komplett durchgeplante Woche durchstarte, selbst wenn sich die Dinge dann plötzlich doch komplett anders austragen. Trotzdem bin ich offen für spontane Ereignisse und freue mich ebenso über diese, vorausgesetzt es sind keine spontanen Referate und Tests… Man sollte es zwar nicht übertreiben, aber planen hilft, Termine nicht zu vergessen und vollgepackte Tage übersichtlicher zu gestalten und besser zu durchstehen. Und das ist schnell mal eben im Zug erledigt…

Telefonieren

Sofern es der beeindruckende Netzempfang und der Lärm in der Bahn erlaubt, telefoniere ich. Nein, ich bin nicht die typische Frau, die täglich 20 Freundinnen anruft, um den neuesten Tratsch auszutauschen. Um ehrlich zu sein gibt es nur eine Person, mit der ich gerne und lange telefoniere. Und das reicht. (//Ironie on: an den Rest: solltet ihr meinen Blog je entdecken: jetzt ist es raus, ruft mich nicht mehr an //Ironie off) Gelegentlich erledige ich auch notwendige, aber unfreiwillige Telefonate in der Bahn (Arzt, Uni, Versicherung…ihr kennt das). Was sein muss, muss sein…

Entspannen

Entspannen kann für mich vieles bedeuten: schlafen, Leute beobachten, Umwelt beobachten, über verschiedene Dinge nachdenken, garnicht nachdenken und wie ein Idiot Löcher in die Luft starren, lesen, essen, Musik hören. Was wichtig dabei ist: wirklich abschalten. Die Zeit nehmen, um runter zu kommen, jeder braucht das.

Okay, es gibt also doch ziemlich viele Möglichkeiten, um die Zeit in der Bahn zu nutzen. Aber seien wir doch ‚mal ehrlich: meistens schläft man dann doch nur.

Liebst, G.

9 Gedanken zu “PENDELN – Zeit für dich

  1. Ich bin auch eine Unipendlerin, fahre jedoch „nur noch“ ca. 2 Stunden am Tag (Vor dem Umzug 3 Stunden). Und das versteht auch niemand 😀 Und ich kann dir bei jedem Punkt zustimmen, das sind auch meine Bahntätigkeiten. Aber ich nutze die Zeit am meisten zum lesen, da ich sonst einfach selten dazu komme. 🙂

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    1. 2 Stunden klingen total angenehm 🙂
      und mit dem Lesen stimm‘ ich dir zu, ich werde wahrscheinlich ’nur‘ noch ein paar Monate pendeln müssen weil ich dann fertig bin mit Uni und ich muss sagen ich bin schon etwas traurig, weil die Bahnfahrten immer feste ‚Lesezeiten‘ für mich waren und die dann wegfallen 🙂
      Ganz liebe Grüße an dich

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  2. Danke für diesen Text! Kann dir nur Recht geben… Ich besuche oft Freunde oder Familie, die ebenfalls über 200 Kilometer entfernt wohnen. Im Zug versuche ich dennoch die Zeit zu nutzen… Und ja, manchmal ist auch entspannend eine super Lösung!

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  3. dein blogeintrag gefällt mir sehr, haziranda.
    auch ich telefoniere gerne in der Bahn.
    auch ich finde, dass die Entspannung eine große rolle spielt.
    man kann Nicht nur über alles nachdenken und löcher in die luft starren, man kann auch sehr tiefenentspannt sein.
    Ich finde es sehr nervig, wenn die bahn zu spät kommt und ich meine vorlesung verpasse.
    es ist Allerdings auch schwierig, früher wach zu werden, um einen zug früher zu erwischen, damit man es rechtzeitig schafft. Früher habe ich immer gedacht, ich wäre die einzige Person, die das Faulenzen im zug mag. naja wohl doch nicht. Eines Tages .. wird die zeit kommen, wo du in einen zug steigen wirst und ich ebenfalls. nicht in den selben. aber wir werden den selben himmel betrachten, das selbe grün im gras sehen und vielleicht auch die selbe hoffnung haben. In liebe dein KoriGami. ❤

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